Mein Weg zum Mann
  Phalloplastik Dr. Liedl und Dr. Schaff 26.09.2009
 
Erfahrungsbericht Phalloplastik Dr. Liedl / Dr. Schaff 26.09.2009
chirurgische Klinik München-Bogenhausen

24.09
Tag der Anreise, nach 6 Stunden fahrt bin ich mittags in München abgekommen. Nachmittags, war das Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten und noch ein Gespräch mit Dr. Liedl, um zu klären, ob die Haut zur Deckung des Armes von der Leiste oder vom Bauch entnommen wird. Die Entscheidung fiel auf die Leiste.
Gegen Abend kam noch eine weitere Ärztin um mit mir die Risiken der OP zu besprechen.

25.09
Ich durfe noch bis zum Mittag ein bisschen München erkunden und nach dem Abendessen, gab es mal wieder einen Einlauf. Bin dann früh ins Bett und konnte doch ganz gut schlafen.

26.09
Endlich geht es los. Schnell duschen, ab ins Hemd, Thrombosestrümpfe an, das nötigste für die Intensivstation zusammen packen und auf die Schwestern warten. Um 08:00 geht es runter in den OP und die übliche Vorbereitung beginnt. Dann gibt es die Narkose..........................

Um 17:00 Uhr werde ich auf der Intensivstation wach und mir ist total schlecht, muss mich mehrmals übergeben, was zu heftigen Schmerzen in der Leiste führt. Der Blutdruck ist im Keller (60/40 mHz) und mein gesamte Kreislauf läuft auf Sparflamme. Trotz hoher Flüssigkeitszufuhr durch die Infusionen, scheide ich in der ersten Nacht nichts aus. Anfangs gab es Probleme bei der Durchblutung des Phallo, die aber zum Glück schnell behoben werden. Regelmäßig kommt eine Schwester um den Phallo anzuritzen und um ihn zu dopplern.
Meine Finger kann ich bewegen, da jedoch nach einiger Zeit die ganze Hand taub wird, wird der Verband aufgeschnitten, danach fühlt sich die Hand wieder normal an bis auf die OP-bedingte Taubheit im Daumen.
Dr. Schaff kommt nochmal vorbei und schaut wie es mir geht, viel unterhalten können wir uns nicht, da ich immer noch brechen muss.
Schlafen kann ich diese Nacht nicht, da ich ja während der Narkose lange genug "geschlafen" habe. Versuche etwas Fern zu sehen und die Zeit rumzukriegen.

27.09
Morgens werde ich von zwei Schwestern gewaschen und darf endlich was trinken und ein bisschen Zwieback essen. Übel ist mir immernoch aber ich muss nicht mehr brechen. Zähne putzen und den Oberkörper wasche, schaffe ich alleine.
Gegen 14:00 Uhr, werde ich auf die normale Station verlegt und habe endlich wieder etwas Ablenkung durch meinen Bettnachbarn.

28.09 - 30.09
Der Magen beruhigt sich nur langsam und ich kann erst nach 3 Tagen wieder normal essen, der Kreislauf ist immernoch ziemlich lahm.  Ich merke aber das es von Tag zu Tag besser wird. Schlafen klappt nur bedingt, aufgrund der Pumpmanschetten an den Beinen zur Thromboseprophylaxe, die sich immer im wechsel auf- und abpumpen.

01.10
Der erste Verbandswechsel am Arm und am Penis steht an. Die Abnahme des angenähten Schaumstoff ist ziemlich unangenehm, dauert zum Glück aber nicht lange. Die Wunden sehen beide sehr gut aus, von da an wird der Verband alle 2 Tage gewechselt. Habe kaum Schwellungen am Arm und auch kaum am Phallo.
Mittags darf ich dann zum erstenmal aufstehen und es klappt super, trotz bedenken macht der Kreislauf nicht schlapp und ich kann einige Zeit im Zimmer stehen und auf- und abgehen. Das tut richtig gut nach dem liegen.

02.10
Heute schaffe ich es schon alleine bis ins Bad und kann mich dort waschen und meine Zähne putzen und endlich wieder aufs Klo gehen. Hatte es mehrmals auf der Bettpfanne versucht, war aber erfolglos.
Später gehe ich ein bisschen auf dem Flur spazieren, Schmerzen habe ich kaum. Nach dem Mittagessen, kommt zum erstenmal die Physiotherapeutin und geht auch nochmal mit mir spazieren.

03.10 - 06.10
Dr. Liedl hat die eingenähte Gummilasche gezogen, die irgendwie in den letzten Tagen vergessen wurde. Das ziehen selber tut aber nicht weh, dann fing Dr. Liedl aber an kräftig drauf herum zu drücken und mir wird wieder schlecht. Er packt ja gerne mal etwas fester zu ; ).
Sonst läuft alles gut und der Süssigkeitenautomat wird zu meinem besten Freund : ).

07.10
Endlich darf ich wieder duschen und Schwester H. zeigt mir wie ich den Arm und den Phallo von nun an selber verbinden kann, was auch problemlos klappt. Die Wunden sehen weiterhin gut aus.

08.10
Heute ist der 12.te Post-operative Tag und der Katheter wird gezogen. Hat ziemlich gebrannt aber schnell ist auch das geschafft. Dann zum erstenmal pinklen, ab an die Ente und los, dort wo die Gummilasche eingenäht war (irgendwo zwischen den Hoden, ziemlich weit hinten) läuft ein bisschen Urin raus und an der Anschlußstelle von der neuen und der alten Harnröhre brennt es und ich habe ein Druckgefühl. Mir wird ein bisschen schwindelig und ich leg mich schnell wieder hin.

09.10
Dr. Schaff kommt nochmal in die Klinik und schaut sich den Arm und den Phallo an und ist gut zufrieden.

10.10
Pinkeln brennt nun nicht mehr und das Druckgefühl lässt auch nach. Das hochbinden vom Phallo wird immer schwerer, da er sich aufgrund der geringen Schwellung trotz vieler Klebstreifen, gerne mal hängen lässt ; ).

12.10
Kleiner Schreck am morgen, hab frisches Blut gepinkelt. Hab dann schnell die Schwester gerufen, die mich dann aber beruhigte, das es durch aus am Anfang vorkommen kann, das man Blut im Urin hat.
Es blieb aber bei dem einenmal, danach sah der Urin wieder normal aus.

14.10
Es schneit : ). Hab nochmal eine Urinuntersuchung machen lassen und es war noch ganz geringe Entzündungsspuren vorhanden. Sollte aber erstmal nur viel trinken und keine Antibiotika nehmen.
Mache mir so meine Gedanke, bezüglich der Lagerung auf der Heimfahrt, kann den "Kleinen" aber ohne Probleme hochklappen.

16.10
Entlassung.
Die Heimfahrt war schon hart. 6 Stunden mit dem Zug und einmal umsteigen. Abends ist die Fistel wieder richtig groß und eine Menge Urin läuft dort raus, die Leiste ist auch ziemlich angeschwollen. Ich mache mir viele Gedanken und schlafe nur schelcht. Am nächsten morgen ist die Schwellung wieder weg und die Fistel wieder ein Stück kleiner. Schaue ständig in die Unterhose um zu sehen was der "Kleine" so macht, alles sieht aber gut aus.

Fazit:
Bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis der OP und mit der Versorgung in München, habe mich sehr wohl gefühlt in der Klinik und lebe mich gerade wieder zu Hause ein. Dr. Liedl und Dr. Schaff haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet.
Die Fistel ist zwar noch da aber es kommt nicht mehr viel Urin raus und auch nicht bei jedem pinkeln, hoffe das sie ganz weg geht.


Update
Bin mittlerweile 9 Wochen post-OP und die Fisteln sind beide verheilt.


 
 
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